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DAS HOHELIED Kapitel 7

Kapitel 7

71 Wende dich, wende dich, Schulammit!

Wende dich, wende dich, damit wir dich betrachten. Was wollt ihr an Schulammit sehen? Den Lager-Tanz! 2 Wie schön sind deine Schritte in den Sandalen, du Edelgeborene. Deiner Hüften Rund ist wie Geschmeide, gefertigt von Künstlerhand. 3 Dein Schoß ist ein rundes Becken, Würzwein mangle ihm nicht. Dein Leib ist ein Weizenhügel, mit Lilien umstellt. 4 Deine Brüste sind wie zwei Kitzlein, wie die Zwillinge einer Gazelle. 5 Dein Hals ist ein Turm aus Elfenbein. Deine Augen sind wie die Teiche zu Heschbon beim Tor von Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Libanonturm, der gegen Damaskus schaut. 6 Dein Haupt gleicht oben dem Karmel; wie Purpur sind deine Haare; ein König liegt in den Ringeln gefangen. 7 Wie schön bist du und wie reizend, du Liebe voller Wonnen! 8 Wie eine Palme ist dein Wuchs; deine Brüste sind wie Trauben. 9 Ich sage: Ersteigen will ich die Palme; ich greife nach den Rispen. Trauben am Weinstock seien mir deine Brüste, Apfelduft sei der Duft deines Atems, 10 dein Mund köstlicher Wein, der glatt in mich eingeht, der Lippen und Zähne mir netzt. 11 Ich gehöre meinem Geliebten und ihn verlangt nach mir. 12 Komm, mein Geliebter, wandern wir auf das Land, schlafen wir in den Dörfern. 13 Früh wollen wir dann zu den Weinbergen gehen und sehen, ob der Weinstock schon treibt, ob die Rebenblüte sich öffnet, ob die Granatbäume blühen. Dort schenke ich dir meine Liebe. 14 Die Liebesäpfel duften; an unsrer Tür warten alle köstlichen Früchte, frische und solche vom Vorjahr; für dich hab ich sie aufgehoben, Geliebter.