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DIE PSALMEN Kapitel 107

Kapitel 107

Das fünfte Buch

Ein Danklied der Erlösten

1071 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig. 2 So sollen alle sprechen, die vom Herrn erlöst sind, die er von den Feinden befreit hat. 3 Denn er hat sie aus den Ländern gesammelt, vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und Süden. 4 Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden, 5 die Hunger litten und Durst, denen das Leben dahinschwand, 6 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, die er ihren Ängsten entriss 7 und die er führte auf geraden Wegen, sodass sie zur wohnlichen Stadt gelangten: 8 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares Tun an den Menschen, 9 weil er die lechzende Seele gesättigt, die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt hat. 10 Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, gefangen in Elend und Eisen, 11 die den Worten Gottes getrotzt und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten, 12 deren Herz er durch Mühsal beugte, die stürzten und denen niemand beistand, 13 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, die er ihren Ängsten entriss, 14 die er herausführte aus Dunkel und Finsternis und deren Fesseln er zerbrach: 15 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares Tun an den Menschen, 16 weil er die ehernen Tore zerbrochen, die eisernen Riegel zerschlagen hat. 17 Sie, die dahinsiechten in ihrem sündhaften Treiben, niedergebeugt wegen ihrer schweren Vergehen, 18 denen vor jeder Speise ekelte, die nahe waren den Pforten des Todes, 19 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, die er ihren Ängsten entriss, 20 denen er sein Wort sandte, die er heilte und vom Verderben befreite: 21 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares Tun an den Menschen. 22 Sie sollen ihm Dankopfer weihen, mit Jubel seine Taten verkünden. 23 Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren und Handel trieben auf den großen Wassern, 24 die dort die Werke des Herrn bestaunten, seine Wunder in der Tiefe des Meeres 25 - Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehn, der hoch die Wogen türmte -, 26 die zum Himmel emporstiegen und hinabfuhren in die tiefste Tiefe, sodass ihre Seele in der Not verzagte, 27 die wie Trunkene wankten und schwankten, am Ende waren mit all ihrer Weisheit, 28 die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, die er ihren Ängsten entriss 29 - er machte aus dem Sturm ein Säuseln, sodass die Wogen des Meeres schwiegen -,30 die sich freuten, dass die Wogen sich legten und er sie zum ersehnten Hafen führte: 31 sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares Tun an den Menschen. 32 Sie sollen ihn in der Gemeinde des Volkes rühmen, ihn loben im Kreis der Alten. 33 Er machte Ströme zur dürren Wüste, Oasen zum dürstenden Ödland, 34 fruchtbares Land zur salzigen Steppe; denn seine Bewohner waren böse. 35 Er machte die Wüste zum Wasserteich, verdorrtes Land zu Oasen. 36 Dort siedelte er Hungernde an, sie gründeten wohnliche Städte. 37 Sie bestellten Felder, pflanzten Reben und erzielten reiche Ernten. 38 Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, gab ihnen große Mengen an Vieh. 39 Dann aber wurden sie geringer an Zahl, gebeugt unter der Last von Leid und Kummer. 40 Er goss über die Edlen Verachtung aus, ließ sie umherirren in wegloser Wüste. 41 Die Armen hob er aus dem Elend empor und vermehrte ihre Sippen, einer Herde gleich. 42 Die Redlichen sehn es und freuen sich, doch alle bösen Menschen verstummen. 43 Wer ist weise und beachtet das alles, wer begreift die reiche Huld des Herrn?