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DAS BUCH JESAJA Kapitel 26

Kapitel 26

Das Siegeslied: 26,1-6

261 An jenem Tag singt man in Juda dieses Lied: Wir haben eine befestigte Stadt, zu unserem Schutz baute der Herr Mauern und Wälle. 2 Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht, ein Volk, das dem Herrn die Treue bewahrt. 3 Sein Sinn ist fest; du schenkst ihm Ruhe und Frieden; denn es verlässt sich auf dich. 4 Verlasst euch stets auf den Herrn; denn der Herr ist ein ewiger Fels. 5 Er hat die Bewohner des hohen Berges hinabgestürzt, die hoch aufragende Stadt; er hat sie zu Boden geworfen, in den Staub hat er sie gestoßen. 6 Sie wird zermalmt von den Füßen der Armen, unter den Tritten der Schwachen.

Das Lied auf die Gerechtigkeit Gottes: 26,7-19

7 Der Weg des Gerechten ist gerade, du ebnest dem Gerechten die Bahn. 8 Herr, auf das Kommen deines Gerichts vertrauen wir. Deinen Namen anzurufen und an dich zu denken ist unser Verlangen. 9 Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir. Denn dein Gericht ist ein Licht für die Welt, die Bewohner der Erde lernen deine Gerechtigkeit kennen. 10 Aber der Frevler lernt nie, was gerecht ist, auch wenn du ihm Gnade erweist. Selbst im Land der Gerechtigkeit tut er noch Unrecht, doch er wird den erhabenen Glanz des Herrn nicht erblicken. 11 Herr, deine Hand ist erhoben, doch deine Gegner sehen es nicht; aber sie werden es sehen und sie werden beschämt sein von deiner leidenschaftlichen Liebe zu deinem Volk; ja, Feuer wird sie verzehren. 12 Herr, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du für uns getan. 13 Herr, unser Gott, es beherrschten uns andere Herren als du, doch nur deinen Namen werden wir rühmen. 14 Die Toten werden nicht leben, die Verstorbenen stehen nie wieder auf; denn du hast sie bestraft und vernichtet, jede Erinnerung an sie hast du getilgt. 15 Du hast dein Volk vermehrt, o Herr, du hast es vermehrt; du hast deine Herrlichkeit erwiesen, auf allen Seiten hast du die Grenzen des Landes erweitert. 16 Herr, in der Not suchten wir dich; wir schrien in unserer Qual, als du uns straftest. 17 Wie eine schwangere Frau, die nahe daran ist, ihr Kind zu gebären, die sich in ihren Wehen windet und schreit, so waren wir, Herr, in deinen Augen. 18 Wir waren schwanger und lagen in Wehen; doch als wir gebaren, war es ein Wind. Wir brachten dem Land keine Rettung, kein Erdenbewohner wurde geboren. 19 Deine Toten werden leben, die Leichen stehen wieder auf; wer in der Erde liegt, wird erwachen und jubeln. Denn der Tau, den du sendest, ist ein Tau des Lichts; die Erde gibt die Toten heraus.

Das Gericht über die Feinde: 26,20 - 27,1

20 Auf, mein Volk, geh in deine Kammern und verschließ die Tür hinter dir! Verbirg dich für kurze Zeit, bis der Zorn vergangen ist. 21 Denn der Herr verlässt den Ort, wo er ist, um die Erdenbewohner für ihre Schuld zu bestrafen. Dann deckt die Erde das Blut, das sie trank, wieder auf und verbirgt die Ermordeten nicht mehr in sich.