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DAS BUCH JESAJA Kapitel 28

Kapitel 28

Worte über Israel und Juda aus der späteren Zeit des Propheten: 28,1 - 35,10

Der Untergang Samarias: 28,1-4

281 Weh der stolzen Krone der betrunkenen Efraimiter, ihrem verwelkten Kranz von prächtigen Blumen, auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal derer, die der Wein überwältigt hat.  Seht, der Herr schickt einen gewaltigen Helden: Wie ein Hagelschlag, wie ein verheerender Sturm, wie ein Wolkenbruch mit seinen mächtigen Fluten wirft er alles mit Macht zu Boden. 3 Mit seinen Füßen zertritt er die stolze Krone der betrunkenen Efraimiter. 4 Dann geht es dem verwelkten Kranz von prächtigen Blumen, auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal, wie einer frühreifen Feige vor der Ernte: Wer sie erblickt, der verschlingt sie, kaum dass er sie in der Hand hat.

Der heilige Rest: 28,5-6

5 An jenem Tag wird der Herr der Heere für den Rest seines Volkes zu einer herrlichen Krone und einem prächtigen Kranz; 6 er verleiht dem, der zu Gericht sitzt, den Geist des Rechts und gibt denen Kraft, die den Feind zum Stadttor hinausdrängen.

Die untreuen Priester und Propheten in Jerusalem: 28,7-15

7 Sogar diese hier schwanken, berauscht vom Wein, und taumeln, betäubt vom Bier. Priester und Propheten schwanken vom Bier, sind überwältigt vom Wein. Sie taumeln vom Bier, sie schwanken bei ihren Visionen, sie torkeln, wenn sie ihr Urteil verkünden. 8 Alle Tische sind voll von Erbrochenem, sind voll von Kot bis auf den letzten Fleck. 9 Wen will der Mann denn Erkenntnis lehren, wem das Gehörte erklären? Kindern, die man eben von der Milch entwöhnte, die man gerade von der Brust nahm? 10 Was soll sein Gestammel, sein Papperlapapp, sein Geschwätz bald hier, sein Geschwätz bald dort? 11 Ja, mit stammelnder Lippe und fremder Zunge redet er künftig zu diesem Volk. 12 Er hatte zu ihnen gesagt: So findet ihr Ruhe; gönnt doch den Müden die Rast, hier ist der Ort der Erholung. Sie aber wollten nicht hören. 13 Darum ergeht das Wort des Herrn an sie in Form von Gestammel, von Papperlapapp, von Geschwätz bald hier und Geschwätz bald dort, damit sie gehen und hintenüberfallen, damit sie sich verfangen und verstricken und schließlich zerschellen. 14 Darum hört das Wort des Herrn, ihr Spötter, ihr Sprüchemacher bei diesem Volk in Jerusalem. 15 Ihr habt gesagt: Wir haben mit dem Tod ein Bündnis geschlossen, wir haben mit der Unterwelt einen Vertrag gemacht. Wenn die Flut heranbraust, erreicht sie uns nicht; denn wir haben unsere Zuflucht zur Lüge genommen und uns hinter der Täuschung versteckt.

Die ungläubigen Spötter: 28,16-22

16 Darum - so spricht Gott, der Herr: Seht her, ich lege einen Grundstein in Zion, einen harten und kostbaren Eckstein, ein Fundament, das sicher und fest ist: Wer glaubt, der braucht nicht zu fliehen. 17 Als Senkblei nehme ich das Recht und als Wasserwaage die Gerechtigkeit. Aber der Hagelsturm fegt eure Lügenzuflucht hinweg und das Wasser schwemmt euer Versteck fort; 18 euer Bündnis mit dem Tod ist dann gelöst, euer Vertrag mit der Unterwelt hat keinen Bestand. Wenn die Flut heranbraust, werdet ihr wie zertrampeltes Weideland.19 Sooft sie heranbraust, reißt sie euch mit. Morgen für Morgen braust sie heran, sie kommt bei Tag und bei Nacht. Dann wird man nur noch mit Entsetzen das Gehörte erklären. 20 Das Bett ist zu kurz, man kann sich nicht ausstrecken, die Decke ist zu schmal, man kann sich nicht einhüllen. 21 Denn der Herr wird sich erheben wie am Berg Perazim, wie im Tal bei Gibeon wird er toben und seine Tat vollbringen, seine seltsame Tat, sein Werk vollenden, sein befremdliches Werk. 22 Darum lasst jetzt euren Spott, sonst werden eure Fesseln noch fester. Denn ich habe es von Gott, dem Herrn der Heere, gehört: Die Vernichtung der ganzen Welt ist beschlossen.

Das Gleichnis vom Bauern: 28,23-29

23 Horcht auf, hört meine Stimme, gebt Acht, hört auf mein Wort! 24 Pflügt denn der Bauer jeden Tag, um zu säen, beackert und eggt er denn jeden Tag seine Felder? 25 Nein, wenn er die Äcker geebnet hat, streut er Kümmel und Dill aus, sät Weizen und Gerste und an den Rändern den Dinkel. 26 So unterweist und belehrt ihn sein Gott, damit er es recht macht. 27 Auch fährt man nicht mit dem Dreschschlitten über den Dill und mit den Wagenrädern über den Kümmel, sondern man klopft den Dill mit dem Stock aus und den Kümmel mit Stecken. 28 Zermalmt man etwa das Getreide (beim Dreschen)? Nein, man drischt es nicht endlos, man lässt die Wagenräder und die Hufe der Tiere nicht darüber gehen, bis es zermalmt ist. 29 Auch dies lehrt der Herr der Heere; sein Rat ist wunderbar, er schenkt großen Erfolg.