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DAS BUCH JESUS SIRACH Kapitel 23

Kapitel 23

231 Herr, Vater und Gebieter meines Lebens, bring mich durch sie nicht zu Fall! 2 Wer hält eine Peitsche bereit für mein Denken und eine Zuchtrute für mein Herz, um ihre Vergehen nicht zu schonen und ihnen keine Sünden zu gestatten, 3 damit meine Fehler sich nicht mehren, meine Sünden sich nicht häufen und ich nicht zu Fall komme vor meinen Feinden, sodass mein Gegner sich über mich freuen könnte? 4 Herr, Vater und Gott meines Lebens, überlass mich nicht ihrem Plan! 5 Übermütige Augen gib mir nicht, halte fern von mir die Begierde! 6 Unzucht und Sinnenlust sollen mich nicht ergreifen, schamloser Gier gib mich nicht preis!

Eine Unterweisung über das Reden: 23,7-15

7 Ihr Söhne, vernehmt die Unterweisung über das Reden; wer sie beachtet, verfehlt sich nicht. 8 Durch seine Lippen verstrickt sich der Sünder, Lästerer und Stolze stürzen durch sie. 9 Gewöhn deinen Mund nicht ans Schwören, den Namen des Heiligen zu nennen, gewöhn dir nicht an! 10 Wie ein Sklave, der dauernd straffällig wird, von Striemen nie frei bleibt, so bleibt von Sünde nicht rein, wer immerfort schwört und Gottes Namen ausspricht. 11 Ein Mensch, der viel schwört, häuft Schuld auf sich, die Strafrute weicht nicht von seinem Haus. Verfehlt er sich unbedacht, lastet seine Sünde auf ihm; übersieht er den Schwur, sündigt er doppelt, schwört er falsch, bleibt er nicht ungestraft; ja, sein Haus wird von Leiden erfüllt. 12 Es gibt ein Reden, das der Pest vergleichbar ist; möge es sich im Erbland Jakobs nicht finden. Den Frommen liegt dies alles fern, sie wälzen sich nicht in Sünden. 13 Gewöhn deinen Mund nicht an Zuchtlosigkeit; denn es kommt dabei zu sündhaften Reden. 14 Denk an Vater und Mutter, wenn du im Kreis der Großen sitzt, damit du bei ihnen keinen Anstoß erregst und nicht durch dein Benehmen dich zum Toren machst und wünschen musst, nicht geboren zu sein, und den Tag deiner Geburt verfluchst. 15 Hat sich einer an schändliche Reden gewöhnt, nimmt er sein Leben lang keine Zucht mehr an.

Warnung vor Unzucht: 23,16-27

16 Zwei Gruppen von Menschen häufen die Sünden, drei ziehen den Zorn herbei: Leidenschaftliche Begierde, sie brennt wie Feuer und erlischt nicht, bis sie sich verzehrt hat; der Mensch, der am eigenen Leib Unzucht treibt und nicht aufhört, bis das Feuer verglüht; 17 der Wollüstige, dem jedes Brot süß schmeckt, der nicht aufhört, bis er tot ist; 18 der Mensch, der Ehebruch treibt auf seinem Lager, der bei sich denkt: Wer sieht mich? Dunkel umgibt mich, Wände verbergen mich, keiner sieht mich, warum sollte ich mich fürchten zu sündigen? 19 Er denkt nicht an den Höchsten, nur die Augen der Menschen fürchtet er. Er bedenkt nicht, dass die Augen des Herrn zehntausendmal heller sind als die Sonne, dass sie alle Wege des Menschen sehen und die geheimsten Winkel durchdringen. 20 Schon ehe es geschieht, ist ihm alles bekannt, ebenso, wenn es vollbracht ist. 21 Jener wird auf den Straßen der Stadt verurteilt; wo er es nicht vermutet, da wird er ergriffen. 22 So auch die Frau, die ihren Mann verlässt und von einem andern einen Erben zur Welt bringt: 23 Erstens war sie dem Gesetz des Höchsten untreu, zweitens hat sie sich gegen ihren Gatten vergangen, drittens hat sie in Unzucht die Ehe gebrochen und von einem andern Kinder zur Welt gebracht. 24 Sie wird vor die Gemeinde geführt und ihre Kinder werden es büßen müssen. 25 Ihre Sprösslinge werden keine Wurzel treiben und ihre Zweige keine Frucht bringen. 26 Ihr Andenken hinterlässt sie zum Fluch, ihre Schande wird niemals getilgt. 27 Alle Bewohner des Landes werden erkennen, alle Nachkommen werden einsehen: Nichts ist besser als die Furcht vor dem Herrn, nichts süßer, als seine Gebote zu halten.