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Amba Moussa, der Schwarze

Amba Moussa, der Schwarze

Der heilige Streiter Amba Moussa, der Schwarze erlitt den Maertyrertod am 24. Ba’una an Taten, der Lichtheller an Geist. Dies ist der Heilige, ueber dessen Leben alle Glaeubige sich wundern, weil er das Himmelreich mit Gewalt an sich gerissen hat, gemaess den Worten des heiligen Evangeliums : Dem Himmelreich wird Gewalt angetan; die Gewalttaetigen reissen es an sich (Mat.11:12). Dieser Heilige war naemlich stark in seinem Geiste, gewaltig in seinen Unternehmungen, im Essen, Trinken und Blutvergiessen. Moussa war in allen Arten von Schlechtigkeiten ganz versunken und niemand war im Stande, ihm zu widerstehen. Man sagte von Moussa, er habe den Kopf eines Schafes in einer Mahlzeit vollstaendig aufgegessen und einen Schlauch Wein ganz ausgetrunken. Moussa war Sklave bei Leuten, welche die Sonne anbeteten. Die meiste Zeit pflegte Moussa, nach der Sonne zu blicken und zu sagen : Oh, Sonne, wenn Du die Gottheit bist, so lass es mich erkennen. Im Herzen pflegte er zu sagen : Oh, Gott, welchen ich nicht kenne, lass mich Dein Wesen erkennen. Einst hoerte Moussa jemanden sagen : Die Moenche in Wadi Habib: die kennen Gott. Da machte er sich auf, umguertete sich mit seinem Schwerte und ging in die Wueste.Hier begegnete ihn der Heilige Isidorus, der Presbyter. Als er Moussa sah, so wandte er sich von ihm ab. Jedoch Moussa machte ihn bekannt, dass er nur deshalb zu ihm gekommen sei, weil er seinen Gott kennelernen wollte. Nun ging Isidorus mit Moussa zu dem Heiligen Makarius. Dieser belehrte Moussa und unterrichtete ihn in dem Glauben. Dann taufte er Moussa, machte ihn zum Moench. Er wohnte in der Wueste und fing mit harten Uebungen an, wie sie viele von den Heiligen nicht taten. Der Teufel kaempfte mit Moussa wegen seinen frueheren Schlechtigkeiten und der natuerlichen, angeborenen Verderbnissen. Moussa pflegte, dem heiligen Isidorus seine Gedanken mitzuteilen und dieser troestete ihn und belehrte ihn ueber das, was er tun sollte. Zu den Pflichten, welche Moussa sich auferlegte, gehoerte es, wenn die Alten schliefen und in ihre Wohnung gingen, ihre Wasserkruege zu fuellen und vor ihre Tueren zu stellen. Das Wasser war weit entfernt. Als Moussa in dieser Weise viele Jahre in schweren Uebungen verbracht hatte, beneidete ihn der Teufel und versetzte ihm einen derben Schlag auf seinen Fuss, der ihm eine schmerzhafte Wunde verursachte. Da wurde Moussa krank und schlaefrig. Als Moussa merkte, dass dies von den Schlaegen des Erzfeindes herruehrte, wurde er noch eifriger in seinem Gottesdienst, bis sein Koerper einem angebrannten Stueck Holz glich. Da sah der Herr seine Ermattung und seine Geduld und heilte ihn von seiner Krankheit. Auch seine Schmerzen und Schwaechen wurden leichter und auf Moussa ruhte die Gnade des Heiligen Geistes. Es sammelten sich bei ihm 500 Brueder als Moenche. Moussa war als Vater ueber ihnen und wurde fuer die Stelle als Presbyter gewaehlt. Als Moussa vor dem Patriarchen erschien, wollte ihn dieser auf die Probe stellen, um den Grad seiner Demut und sein Benehmen zu beobachten. Der Patriarch sagte also zu dem Aeltesten : Wie kommt dieser Schwarze hierher, weist ihn fort von hier. Als Moussa hinausging, hoerten sie ihn zu sich selbst sagen: Sie verfahren schon recht mit dir, oh, du Schwarzer, du mit Staub Beschmutzter. Da lies ihn der Patriarch zurueckrufen, legte auf ihn die Hand und sprach zu ihm : Oh Moussa, Du bist schon ganz weiss geworden. Ein anderes Mal kamen die Aeltesten zu Moussa und es war bei ihm kein Wasser. Da sahen sie ihn mehrmals durch die Tuer aus- und eingehen und alsbald, fing es an zu regnen und die Wasserbehaelter fuellten sich. Sie fragten Moussa nun, warum bist Du mehrmals ein- und ausgegangen. Moussa antwortete ihnen: Ich habe zu dem Herrn gesprochen. Wenn Du mir nicht Wasser schenkst, um Deinen Dienern zu trinken zu geben, woher soll ich Wasser nehmen, um sie trinken zu lassen? Einmal geschah es, dass Moussa mit den Aeltesten zu Besuch zu dem heiligen Makarius kam. Da sprach zu ihnen der heilige Makarius: Es steht unter euch einer mit der Maertyrerkrone. Der heilige Amba Moussa erwiderte ihm : Vielleicht bin ich es ? Denn es steht geschrieben, wer toetet, wird mit dem Schwerte getoetet werden. Als dann die Berber in die Wueste kamen, sprach Makarius zu den Bruedern, die bei ihm waren : Nun kommen die Berber, wer von euch fliehen will, der fliehe. Du, unser Vater willst nicht fliehen? Moussa erwiderte ihm : Schon seit Jahren erwarte ich diesen Tag, weil der Herr spricht : Wer toetet mit dem Schwert, wird mit dem Schwert getoetet werden. Die Berber drangen ein, toeteten Moussa und noch sieben Brueder, welche nicht geflohen waren, sondern gewuenscht hatten, dass ihr Blut auf den Namen Christi vergossen wuerde. Unter ihnen war ein Bruder, welcher sich hinter einer Wand versteckt hatte. Dieser sah den Engel des Herrn, welcher in seiner Hand eine Krone trug und auf ihn wartete. Nun ging er hinaus zu den Berbern und sie toeten ihn auch. Sehet da, ihr Glaeubigen die Kraft der Reue und was sie vergibt, wie sie einen Unglaeubigen, einen Moerder und Dieb unwandelten und ihn zu einem Vater, Lehrer, Priester und Maertyrer werden laesst, welcher auch Regln und ein Gedenkenbuch ueber die Abendmahlfeier verfasst hat. Sein Koerper befindet sich in dem Kloseter von Baramous. Seine Fuerbitte und seine Gebete seien mit uns. Amen!