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Der heilige Jakob, der Zerschnittene

Der heilige Jakob, der Zerschnittene

 

Der heilige Jakob, der Zerschnittene erlitt den Maertyrertod am 27. Hatur. Jakob gehoerte zu der Leibwache des Sapur, Koenig von Persien, mit dem er auf einem so freundlichen und vertraulichen Fusse stand, dass der Koenig Jakob in allen Angelegenheiten um Rat fragte. Dadurch wurde das Herz des Heiligen Jakob von der Verehrung Christi abwendig gemacht. Als nun seine Mutter, seine Frau und seine Schwester hoerten, dass Jakob die Ansichten des Koenigs beistimmte, schrieben sie ihm : Warum hast Du den Glauben an Christus verlassen und folgst den geschaffenen Elementen, naemlich dem Feuer und der Sonne ? Wisse jetzt, wenn Du bei dem, was Du jetzt treibst, beharrest, so werden wir von Dir entfremdet. Als Jakob den Brief gelesen hatte, weinte er und sprach : Wenn ich hierdurch schon meiner Familie und meinen Angehoerigen entfremdet werde, wie werde ich erst dem Herrn Christus entfremdet werden. Jakob fing an, in den Schriften der Christen zu lessen. Dann gab er den Dienst bei dem Koenig auf. Sobald der Koenig von seiner Lage Nachricht erhielt, liess er Jakob zu sich kommen und verlangte von ihm ein offenes Gestaendnis. Nachdem der Koenig sich ueberzeugt hatte, dass Jakob eine Richtung verfolgte, die er verboten hatte, befahl er Jakob mit schmerzhaften Schlaegen zu geisseln. Aber Jakob liess sich nicht von seiner Ansicht abbringen. Da befahl der Koenig, Jakob mit Messern in Stuecke zu zerschneiden. Es wurden ihm nach und nach, die Finger der Hand, die Zehen an den Fuessen, die Schenkel und die Arme abgeschnitten, bis er in 32 Stuecke zerlegt war. Sooft Jakob ein Glied abgeschnitten wurde, sagte Jakob einen Bibelspruch auf, lobte Gott und sprach : Oh, Gott der Christen ! Nimm zu Dir den Stamm eines Baumes durch Deine grosse Barmherzigkeit, weil der Weinstock, wenn ihn der Winzer beschneidet, im Nisan blueht und seine Zweige sich ausbreiten. Als nur noch die Brust, der Kopf und der Leib von Jakob uebrig war und Jakob wusste, dass die Zeit nahe sei, wo er seinen Geist aufgeben werde, bat er den Herrn fuer die Welt und alles Volk um Erbarmen und sprach : Siehe, Haende habe ich nicht mehr, die ich zu Dir erheben kann, auch nicht Fuesse, auf denen ich vor Dir stehen koennte und meine Glieder liegen hier um mich her. Nun, nimm, oh Herr, meine Seele zu Dir. Sogleich erschien Jakob der Herr Jesus Christus, troestete und staerkte ihn und erfreute seine Seele. Ehe Jakob seinen Geist aufgab, kam jemand eilends herbei, nahm seinen heiligen Kopf und ging damit nach den glaenzenden Wohnungen zu Christus, welcher ihn liebhatte. Dann nahmen einige fromme seinen Koerper und seine Glieder, huellten sie sorgfaeltig in Totenkleider und setzten sie an einem passenden Ort bei.. als seine Frau, seine Mutter und seine Schwester die Nachricht von Jakobs Maertyrertod erhielten, freuten sie sich. Sie begaben sich nach dem Orte, wo sein Koerper war, kuessten ihn und weinten ueber ihn. Sie legten kostbare, wohlriechende Totengewaender ueber Jakob. Als die Zeit der frommen Kaiser Arkadius und Anorius kam, bauten sie ueber Jakob eine Kirche und ein Kloster. Sobald der Koenig von Persien die Geschichte von dem Kloster, von dem Maeryrern und ihren Koerpern erfuhr, und dass ueberall Zeichen und Wunder von ihnen ausgingen, befahl er, die Koerper der Heiligen ueberall zu verbrennen, so dass in seinem Reiche nichts von ihnen uebrigblieb. Da kamen einige Glaeubige, nahmen den Koerper des Heiligen Jakob, brachten ihn nach Jerusalem und setzten ihn bei dem Heiligen Petrus, Bischof aus Edessa, bei. Dort blieb der Koeper des Heiligen Jakobs, bis Markianus zur Regierung kam. Hierauf nahm der Heilige Petrus ihn mit nach Aegypten in die Stadt El-Bahnesa. Hier verweilte der Koerper des Heiligen einige Tage, von Klosterbruedern umgeben. Sie hielten einmal um die sechste Stunde die Liturgie, waehrend der Koerper in ihrer Mitte stand. Da erschien ihnen der Heilige Jakob mit einer menge Maertyrern aus Persien, alle in persischer Kleidung. Sie sangen mit ihnen, segneten sie und entfernten sich wieder, nachdem der Heilige gesagt hatte : Mein Koerper soll hier bleiben, wie der Herr befohlen hat. Danach wollte der Bischof Petrus in sein Land zurueckkehren und versuchte, dem ausspruche entgegen, den Koerper mit sich zu nehmen. Er brachte ihn aufs Wasser. Da wurde der Koerper unter ihren Haenden entrueckt und an die Stelle, wo er gewesen war, zurueckgebracht. Man sagt, dass Jakobs Koerper, so lange er in Persien war, jaehrlich, wenn das Volk zu seinem Feste versammelt war, sich im Sarg bewegt habe, bis das Fest zu Ende war. Ein Geruecht geht auch dahin, dass der Koerper des Heiligen sich in der ganzen Welt bei den Persern, Syriern und anderen fremden Voelkern zeigte. Seine Gebete seien mit uns. Amen!