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An demselben Tag des Jahres 1391 der Märtyrer (15. August des Jahres 1675 n.Chr.) ging zur seligen Ruhe der Vater Patriarch METTAOS der Vierte, der 102

*   An demselben Tag des Jahres 1391 der Märtyrer (15. August des Jahres 1675 n.Chr.) ging zur seligen Ruhe der Vater Patriarch METTAOS der Vierte, der 102. Patriarch auf dem Stuhle Alexandrias. Dieser Vater Mettaos war auch unter dem Namen Matta El-Miry bekannt. Dieser Heilige Vater Mettaos war ein Sohn christlicher, frommer Eltern. Die Eltern verrichteten viele, gute Werke und beschenkten die Armen und Bedürftigen mit vielen Sachen. Sie stammten aus einer vornehmen Familie und besaßen viele Güter und Vieh. Gott beschenkte sie beide mit drei Söhnen. Einer unter diesen Söhnen war dieser Vater Mettaos. Mettaos war der Lieblingssohn seiner Eltern. Seine Eltern gaben ihm zunächst den Namen Girgis. Sie erzogen Girgis auf beste Art und lehrten ihn viele Wissenschaften. Girgis wurde zu einem der größten Kenner der geistlichen Bücher seiner Zeit. Als Girgis herangewachsen war, verabscheute er die Welt mit ihren Vergänglichkeiten und begab sich nach dem Kloster der Heiligen Jungfrau in der Wüste Schihat, das auch unter dem Namen El-Baramous bekannt ist. Girgis hatte einmal einen Traum, in dem er seine nach ihm trauernden Eltern sah. Girgis Eltern dachten nämlich, dass er schon tot sei, weil sie ihn nicht fanden. Nun rieten die Mönche Girgis, er soll zum Heimatort seiner Eltern hingehen und sie aufsuchen. Girgis begab sich also nach Mir und begrüßte seine Eltern. Diese freuten sich sehr über seine Rückkehr. Girgis aber erfuhr von einem seiner Freunde, dass seine Eltern im Sinn hätten, ihn zu verheiraten. Er flüchtete deshalb und kehrte zurück ins Kloster. Die Mönche empfingen Girgis wieder mit großer Freude und er wohnte mit ihnen im Kloster. Girgis diente seinen Brüdern, den Mönchen, und zeigte große Liebe und Treue gegenüber allen. Die Mönche weihten deshalb Girgis zum Mönchen ein und später zum Presbyter des Klosters. Girgis bemühte sich im Gebet und der Anbetung Gottes, mehr als alle anderen Mönche. Girgis fastete jeweils von der Nacht zu der anderen Nacht und oft sogar je zwei ganze Tage. Girgis harrte in diesen Übungen sein ganzes Leben lang aus. Als nun Papst Markus der Sechste, der 101. Patriarch auf dem Stuhle Alexandrias, starb, erkundigten sich die Priester nach einem geeigneten Hirten. Man wies sie auf diesen Vater Girgis hin. Nun forderten die Priester vom Vater Girgis, dass er nach Kairo komme. Girgis lehnte aber ihre Forderung ab. Die Priester waren nun gezwungen, einen Soldaten des Staates hinzuschicken, um Vater Girgis mit Gewalt zu holen. Die Einwohner in Kairo holten aber unterdessen einen anderen Vater, namens Johannes, und wollten diesen als Patriarchen einsetzen. Es kam zu einem Streit zwischen beiden Parteien. Der Herrscher Ägyptens ließ nun beide gewählten Väter verhaften für eine Zeit von 41 Tagen. Die Bischöfe traten aber zusammen und schlugen vor, ein Los vor dem Tempel zu ziehen. Das Los wurde in der Öffentlichkeit vor dem Volk gezogen. Zur gleichen Zeit zogen die Soldaten unter sich auch ein Los. Jedes Mal wurde der Name von Girgis gezogen. An manchen Nächten beobachteten sogar die Wächter des Gefängnisses ein Licht über dem Kopf des Vaters Girgis, das leuchtete. Dies während der Haftzeit des Girgis im Gefängnis. Jetzt wurde Girgis einstimmig zum Patriarchen gewählt. Er wurde am Sonntag des

30. Hatur des Jahres 1377 der Märtyrer (6. Dezember des Jahres 1660 n.Chr.) eingeweiht und zwar zur Regierungszeit des osmanischen Sultans Mohammed des Vierten. Girgis erhielt nun den Namen Mettaos. Die Einweihungsfeier war sehr groß. Es nahmen viele Mitglieder anderer Konfessionen daran teil. Als dieser Vater Mettaos den Patriarchenthron bestieg, kümmerte er sich viel um die gesetzlichen Angelegenheiten der Christen. Vater Mettaos war ein bescheidener, ruhiger Mann. Er verzichtete auf jegliche Ehre. Er lehnte es ab, auf dem päpstlichen Stuhle in der Kirche zu sitzen, sondern blieb immer daneben stehen bis die Messe beendet war. Vater Mettaos besaß viele, gute Eigenschaften. Er kümmerte sich um die Waisen und Witwen. Er besuchte die Gefangenen im Gefängnis. Er kümmerte sich um die Mönche und sorgte für ihre Bedürfnisse. Papst Mettaos liebte die Klöster und die Kirchen und setzte sich für viele ihrer Belange ein. Er führte ein einfaches Leben wie das Leben der Mönche in der Wüste. Es herrschte Frieden und Ruhe zu seiner Amtszeit. Im Jahre 1387 der Märtyrer (1671 n.Chr.) kam eine große Pest über Ägypten und vernichtete viel Leben. Nach dem Hinscheiden des Erzbischofs von Äthiopien, Vater Joannes des Dreizehnten, weihte Papst Mettaos zwei neue Erzbischöfe für Äthiopien ein. Der erste hieß Christosolo der Zweite, der in der Zeit zwischen dem Jahre 1665 n.Chr. und 1672 das Amt als Erzbischof bekleidete. Der zweite Erzbischof, den der Papst Mettaos einweihte, hieß Amba Schenuda der Erste. Er amtierte vom Jahre 1672 bis zum Jahre 1694 n.Chr. Papst Mettaos war der letzte Papst, der die päpstliche Zelle in der Soyela-Gasse bewohnt hatte. Danach wurde der päpstliche Stuhl im Jahre 1660 n.Chr. nach der Roum-Gasse verlegt. Es geschah einmal, dass der Teufel in das Herz eines christlichen Mannes eindrang und diesen veranlasste, die Christen mit hohen Steuern zu belegen. Die Christen beklagten sich beim Papst darüber. Papst Mettaos ließ den Mann zu sich holen und verbot ihm diese schlechte Tat. Dieser Mann ließ sich aber nicht vom Papst erweichen. Der Papst exkommunizierte ihn. Danach starb der Mann einen schimpflichen Tod. Ein anderes Mal kam zum Papst eine Frau und beklagte sich bei ihm über ihren Mann, der sich von ihr scheiden ließ und eine andere geheiratet hatte. Der Papst ließ diesen Mann zu sich kommen und befahl die Trennung von der zweiten Frau. Jetzt rief die zweite Frau: Wie kann dies geschehen, wenn ich schon ein Kind von ihm erwarte? Der Papst sprach zu ihr: Der Herr Jesus Christus wird zwischen Dir und ihm trennen. Ehe die Frau noch die päpstliche Zelle verließ, verlor sie das Kind. Es herrschte eine große Furcht wegen diesem Vorfall. Der Mann ließ sich nun von der Frau trennen und kehrte zu seiner ersten Frau zurück. Der Papst gewann noch mehr an Ansehen und Ehre bei seinem Volke. Ein anderes Mal wollten einige Widersacher die Kirche des Heiligen Markorius Abi Seffen abbrechen lassen. Die Widersacher gingen deshalb in das Regierungsbüro und bestimmten einen Vorsteher, der dieses Vorhaben übernehmen sollte. Als der Papst Mettaos von dieser Sache hörte, stimmte ihn dies sehr traurig. Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet, Gott um Hilfe bittend. Mettaos rief den Heiligen Markorius um seine Hilfe an, um das Vorhaben der schlechten Widersacher nichtig zu machen. Es geschah, als die Soldaten, die bei der Kirche Wache hielten, sich zum Schlafe hinlegten, dass eine große Mauer auf sie herabfiel. Sie starben alle auf der Stelle. Dieses Geschehen verbreitete sich in der ganzen Stadt, so dass die Widersacher von ihrem Vorhaben abkamen. Zur Regierungszeit dieses Vaters geschah es einige Male, dass der Teufel die Andersgläubigen gegen die Christen aufhetzte. Aber durch den Segen der Gebete dieses Vaters Mettaos wurden alle schlechten Vorhaben vernichtet. Als die Zeit kam, dass der Vater Mettaos zur seligen Ruhe eingehen sollte, ging er einmal zum Grabe der verstorbenen Patriarchen und sprach: Du Grab, öffne Dich und nimm mich auf, damit ich zwischen meinen tugendhaften Brüdern wohnen kann. Vater Mettaos kehrte zurück. Danach erkrankte er. Vater Mettaos schickte hin zu den Bischöfen und Priestern und machte ihnen zum Gebot, die Herde Christi weiter in bester Form zu weiden. Vater Mettaos schickte zu der Oberin des Klosters und ließ sie holen. Er übergab ihr alles, was er noch besaß und bat sie, alles seinem Nachfolger zu übergeben. Vater Mettaos ging dann zur seligen Ruhe ein in einem guten Greisenalter. Er verbrachte auf dem päpstlichen Stuhle 14 Jahre, acht Monate und neun Tage. Vater Mettaos wurde dann in dem Grabe der verstorbenen Päpste beigesetzt, das sich in der Kirche des Heiligen Markorius in Alt-Kairo befindet. Der päpstliche Stuhl blieb nach ihm sieben Monate leer. Die Gebete dieses Vaters seien mit uns. Amen! *